ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance

Daten aus nationalen und internationalen Studien und Surveillance-Systemen belegen seit den 1990er Jahren, dass die Entwicklung und die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zunehmen. Verlässliche und möglichst repräsentative Surveillance-Daten zum Auftreten und zur Verbreitung von resistenten Erregern und zum Antibiotika-Verbrauch sind notwendig um geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.

Vor diesem Hintergrund wurde 2007 das Projekt "ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance in Deutschland" im Rahmen der Ressortforschung des Bundesministeriums für Gesundheit initiiert und bis 2010 gefördert mit dem Ziel, ein flächendeckendes Surveillance-System aufzubauen um kontinuierlich repräsentative und aktuelle Daten zur Resistenzlage und zum Antibiotikaverbrauch zu erheben. Es sollten organisatorische und methodische Grundlagen geschaffen werden, die es erlauben, die Resistenzsituation nach Versorgungsart und Region spezifisch zu erfassen und Veränderungen über die Zeit und in Abhängigkeit äußerer Einflussfaktoren zu erkennen.

Die erhobenen Daten und die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen eine wissenschaftlich belastbare Basis für Maßnahmen zur Begrenzung der Resistenzentwicklung und –ausbreitung wie z.B. die Erstellung von Therapieempfehlungen und Hygienerichtlinien sowie zu Antibiotic stewardship Aktivitäten bilden. Darüber hinaus soll die Arbeit von Entscheidungsträgern des öffentlichen Gesundheitswesens unterstützt werden.

Der breite Erhebungsansatz von ARS ermöglicht über den Fokus der Resistenzüberwachung hinaus auch seine Nutzung als Erregersurveillance. So konnte ARS in der Pandemie kurzfristig für die tägliche Übermittlung der virologischen Untersuchungsergebnisse auf SARS-CoV-2 erweitert werden.

Aktuelles


+++ 18.09.2025: Die Antiinfektiva-Reports der Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance (AVS) und die Reports der Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) auf der AMR-Webseite wurden aktualisiert.

Für AVS stehen der Öffentlichkeit nun aggregierte Daten der Jahre 2015-2024 zur Verfügung. Die Datenbasis für das Jahr 2024 beruht auf der Datenübermittlung von 399 Akutkrankenhäusern. Mithilfe der Daten kann die Entwicklung des Antibiotikaeinsatzes in deutschen Krankenhäusern eingeordnet werden. Eine geographische Darstellung der prozentualen Abdeckung der Krankenhäuser auf Bundeslandebene finden Sie hier.

Für ARS stehen jetzt Daten für die Jahre 2008-2024 zur Verfügung.
Für das Berichtsjahr 2024 liegen Daten aus 965 Einrichtungen der stationären Versorgung vor, darunter 762 Allgemeine Krankenhäuser; dies entspricht einer coverage von 50,6 Prozent bei den Allgemeinen Krankenhäusern (Anteil von Allgemeinen Krankenhäusern in ARS an allen Allgemeinen Krankenhäusern laut Krankenhausstatistik in Prozent).
In der ambulanten Versorgung deckt ARS mit Daten aus 29.400 Arztpraxen 43 Prozent der Praxen (ohne psychologisch-psychotherapeutische Praxen) in Deutschland 2024 ab.



+++ 04.08.2025: Aktualisierte Erregerliste und Kriterien zur Einstufung von Reserveantibiotika nach §35a SGB V (Version 2.2 /2025) veröffentlicht; Begriffliche Erweiterung zur Schwere der Infektion.+++

Nähere Informationen finden sie hier:
deutsche Version
english version

Reserveantibiotika gemäß §35 a SGB V (Stand: 04.08.2025)



+++ 30.07.2025: Ankündigung 7. Workshop Antibiotikaresistenz

Nach einigen Jahren Pause findet der 7. Workshop Antibiotikaresistenz von Montag 3.11. / 11 Uhr bis Dienstag 4.11.2025 / 16 Uhr in 10115 Berlin, Kaiserin Friedrich-Stiftung, Robert-Koch-Platz 7, Nähe Hauptbahnhof statt. Er wird vom Robert Koch-Institut gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung und der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie veranstaltet. Aktuelle Themen aus dem Bereich Antibiotikaresistenz wie Internationale Situation, Surveillancedaten, Prävention, Diagnostik, Antibiotic Stewardship, Abwassermonitoring, Integrierte Genomische Surveillance, Klimänderung werden aus einem One Health Blickwinkel über 2 Tage diskutiert. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme bis zum 1. Oktober 2025 unter 7_ws_amr@rki.de an. Weitere Informationen folgen im September.
Veranstalter: Prof. Dr. Simone Scheithauer, PD Dr. Bernd-Alois Tenhagen, Dr. Tim Eckmanns Robert Koch-Institut (RKI) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V. (DGHM)



+++ 13.06.2025: Pilotphase der FHIR-Spezifikation zur Antibiotika-Resistenz-Surveillance gestartet

Für die Zukunft der Datenübermittlung an ARS wurde eine FHIR-basierte (Fast Healthcare Interoperability Resources) Schnittstellendefinition entwickelt. Im Rahmen einer Pilotphase wird die FHIR-Spezifikation nun mit Laboren, Krankenhäusern und Softwareherstellern in der Praxis erprobt. Die Profile und den Implementierungsleitfaden finden Sie hier: Implementierungsleitfaden ARS auf SIMPLIFIER.NET