Organisation - Aufgaben - Ziele
Organisation
Das AVS (Antibiotika Verbrauch Surveillance)-System wurde aufgebaut zur Etablierung einer Surveillance des stationären Antibiotikaverbrauchs auf nationaler Ebene.
Die Entwicklung der für den Datenupload und -transfer erforderlichen Infrastrukturen des AVS-Systems erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hygiene der Universitätsmedizin Charité, Berlin.
In diesem Rahmen wurde eine Schnittstelle für die standardisierte Übermittlung von AVS-Daten entwickelt, die in jedwedem dafür geeignetem Software-System implementiert werden kann. Diese Schnittstelle ist öffentlich frei verfügbar.
AVS-System – Datenübermittlung über das elektronische Datenportal „webKess“ der Charité
Der Grundstein für das AVS-System wurde im Jahr 2014 im Rahmen eines gemeinschaftlichen Projektes des RKI und der Charité, Berlin (Nationales Referenzzentrum für nosokomiale Infektionen, NRZ) gelegt.
Sinn dieser Zusammenarbeit war es, die Expertisen beider Institutionen hinsichtlich der Etablierung von Surveillance-Systemen für den Aufbau von AVS einzusetzen und bereits vorhandene technische Infrastrukturen zu nutzen.
Die im Rahmen des Krankenhaus-Infektions-Surveillance-Systems (KISS) etablierte elektronische Plattform webKess wurde durch die Implementierung einer AVS-spezifischen Schnittstelle erweitert. Dadurch wurde es ermöglicht, dass auch Daten für die Antibiotikaverbrauchs-Surveillance elektronisch hochgeladen und zur weiteren Verarbeitung an das RKI transferiert werden können.
Durch die Nutzung bestehender Infrastrukturen, gekoppelt mit der Entwicklung einer geeigneten IT-Architektur für den Datenimport und deren Verarbeitung im RKI (Speicherung, Validierung, Auswertung, Berichterstellung) konnte somit eine tragfähige Plattform für eine effiziente und ressourcensparende Durchführung der Antibiotikaverbrauchs-Surveillance geschaffen werden.
Die Teilnahme an AVS über das Datenportal webKess ist für die Krankenhäuser kostenfrei.
AVS-System – Datenübermittlung über eine andere Software
Es besteht alternativ die Möglichkeit die erforderlichen Daten auch über andere dem Krankenhaus zur Verfügung stehende, geeignete Softwaresysteme direkt an das RKI zu übermitteln.
Voraussetzung dafür ist die Implementierung der AVS-Schnittstelle in das jeweilige Software-System. Das RKI stellt für diese Zwecke eine Standardschnittstelle öffentlich frei zur Verfügung.
Die Einrichtung einer entsprechenden Schnittstelle und die dafür anfallenden Kosten obliegen dem Krankenhaus selbst.
AVS-System – RKI
Im RKI wurden die erforderlichen Infrastrukturen für Import und Speicherung der Daten wie auch deren weitere Verarbeitung aufgebaut.
Nach dem Durchlaufen der Validierungsprozesse werden die importierten Datensätze zusammengeführt, die Verbrauchswerte berechnet und die Ergebnisse der Analysen den Teilnehmern in Form von krankenhaus-individuellen Feedback-Reports zeitnah über eine interaktive Datenbank mit passwortgeschütztem Zugang zur Verfügung gestellt.
Überblick Datenfluss
Schematische Darstellung des Datenflusses
Quelle: ©Robert Koch-Institut
Aufgaben - Ziele
- Unterstützung der Krankenhäuser in der Durchführung der Antibiotikaverbrauchs-Surveillance entsprechend den gesetzlichen Vorgaben (§23 Abs. 4 Satz 2)
- Zeitnahe Bereitstellung von Feedback-Reports
- Unterstützung von lokalen Antibiotic-Stewardship-Aktivitäten
- Erhebung von regional und national repräsentativen Daten
- Bereitstellung von Referenzdaten
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