Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört

Die Surveillanceprojekte

ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance

AVS - Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance und

ARVIA - Integrierte Analyse von Resistenz und Verbrauch

präsentieren sich jetzt auf einer gemeinsamen Webseite.


Daten aus nationalen und internationalen Studien und Surveillance-Systemen belegen seit den 1990er Jahren, dass die Entwicklung und die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zunehmen. Verlässliche und möglichst repräsentative Surveillance-Daten zum Auftreten und zur Verbreitung von resistenten Erregern und zum Antibiotika-Verbrauch sind notwendig, um geeignete Maßnahmen zur Eingrenzung ergreifen zu können.

ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance

Mit ARS - Antibiotika-Resistenz-Surveillance - wurde die Infrastruktur für eine flächendeckende Surveillance der Antibiotika-Resistenz etabliert, die sowohl die stationäre Krankenversorgung als auch den Sektor der ambulanten Versorgung abdeckt. Damit sollen belastbare Daten zur Epidemiologie der Antibiotika-Resistenz in Deutschland bereitgestellt sowie differentielle Aussagen nach Strukturmerkmalen der Krankenversorgung und nach Regionen möglich werden.

ARS ist konzipiert als laborgestütztes Surveillancesystem zur kontinuierlichen Erhebung von Routinedaten zu Erregernachweisen und zur Empfindlichkeit für das gesamte Spektrum klinisch relevanter Erreger. Teilnehmer der Surveillance sind Laboratorien, die Proben aus medizinischen Versorgungseinrichtungen und Arztpraxen mikrobiologisch untersuchen bzw. Krankenhäuser, die über diese Daten von ihrem externen Labor verfügen.

AVS - Antibiotika-Verbrauchs-Surveillance

Das AVS - Antibiotika-Verbrauch-Surveillance-System wurde am Robert Koch-Institut aufgebaut zur Etablierung einer übergeordneten Surveillance des Antibiotikaverbrauchs im Krankenhaussektor auf nationaler Ebene. Die Hauptzielsetzungen beinhalten zum einen die Unterstützung der individuellen Krankenhäuser in der Umsetzung eines umsichtigen Einsatzes von Antibiotika auf der lokalen Ebene und zum anderen in der Bereitstellung von Referenzdaten für die Krankenhäuser wie auch für den öffentlichen Gesundheitsdienst, Politik und Forschung.

Im Rahmen des AVS-Systems werden regelmäßig aggregierte Daten zum Verbrauch von Antiinfektiva, sowie Krankenhausaktivitätsdaten und Informationen zur Krankenhausstruktur erfasst. Es handelt sich dabei um ein Web-basiertes Surveillance-System, das es erlaubt Daten elektronisch hochzuladen und krankenhausindividuelle Feedback-Reports über eine interaktive Datenbank mit passwort-geschütztem Zugang zeitnah abzurufen. Darüber hinaus werden der Öffentlichkeit die auf nationaler Ebene aggregierten Daten über eine interaktive Datenbank auf der Webseite des RKI zugänglich gemacht. Die Teilnahme an dem AVS-System steht allen Krankenhäusern (allgemeine Krankenhäuser, Fachkrankenhäuser) wie auch Rehabilitationseinrichtungen offen.

ARVIA – „Antibiotika-Resistenz und -Verbrauch - Integrierte Analyse“

ARVIA – „Antibiotika-Resistenz und -Verbrauch - Integrierte Analyse“ ist ein Tool für Krankenhäuser mit dem Ziel, Daten zu Antibiotika-Verbrauch und Antibiotika-Resistenz in Bezug zueinander auszuwerten. ARVIA kann Krankenhäuser in der Erfüllung ihrer gesetzlichen Vorgaben und ihrem Antibiotic-Stewardship unterstützen.

Die Auswertung der Daten umfasst eine Beschreibung der zeitlichen Verläufe von Antibiotikaverbrauchsdichten und Resistenzen definierter Erreger. Darüber hinaus wird der Zusammenhang von Veränderungen der Antibiotikaverbrauchsdichten und einer gleichzeitigen oder zeitlich versetzt stattfindenden Veränderung der Resistenzlage anhand statistischer Methoden untersucht. Die Ergebnisse werden den Teilnehmern in Form von Reporten über eine interaktive Webseite in einem passwortgesicherten Bereich zur Verfügung gestellt.

Aktuelles


+++ 04.08.2025: Aktualisierte Erregerliste und Kriterien zur Einstufung von Reserveantibiotika nach §35a SGB V (Version 2.2 /2025) veröffentlicht; Begriffliche Erweiterung zur Schwere der Infektion.+++

Nähere Informationen finden sie hier:
deutsche Version
english version

Reserveantibiotika gemäß §35 a SGB V (Stand: 04.08.2025)



+++ 30.07.2025: Ankündigung 7. Workshop Antibiotikaresistenz

Nach einigen Jahren Pause findet der 7. Workshop Antibiotikaresistenz von Montag 3.11. / 11 Uhr bis Dienstag 4.11.2025 / 16 Uhr in 10115 Berlin, Kaiserin Friedrich-Stiftung, Robert-Koch-Platz 7, Nähe Hauptbahnhof statt. Er wird vom Robert Koch-Institut gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Risikobewertung und der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie veranstaltet. Aktuelle Themen aus dem Bereich Antibiotikaresistenz wie Internationale Situation, Surveillancedaten, Prävention, Diagnostik, Antibiotic Stewardship, Abwassermonitoring, Integrierte Genomische Surveillance, Klimänderung werden aus einem One Health Blickwinkel über 2 Tage diskutiert. Bitte melden Sie sich für eine Teilnahme bis zum 1. Oktober 2025 unter 7_ws_amr@rki.de an. Weitere Informationen folgen im September.
Veranstalter: Prof. Dr. Simone Scheithauer, PD Dr. Bernd-Alois Tenhagen, Dr. Tim Eckmanns Robert Koch-Institut (RKI) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie e.V. (DGHM)



+++ 13.06.2025: Pilotphase der FHIR-Spezifikation zur Antibiotika-Resistenz-Surveillance gestartet

Für die Zukunft der Datenübermittlung an ARS wurde eine FHIR-basierte (Fast Healthcare Interoperability Resources) Schnittstellendefinition entwickelt. Im Rahmen einer Pilotphase wird die FHIR-Spezifikation nun mit Laboren, Krankenhäusern und Softwareherstellern in der Praxis erprobt. Die Profile und den Implementierungsleitfaden finden Sie hier: Implementierungsleitfaden ARS auf SIMPLIFIER.NET